Seit mehr als zwanzig Jahren fördert Kiel Beteiligungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen. Die "Demokratiekampagne" richtet sich an Kommunen, Kitas und Heimerziehung - und hat nachhaltige Wirkung gezeigt.
“Eine demokratisch verfasste Gesellschaft ist die einzige Gesellschaftsordnung, die gelernt werden muss, alle anderen Gesellschaftsordnungen bekommt man so” (Oskar Negt 2010, S. 27).
Eine Demokratie ist darauf angewiesen, dass sie von den Bürgerinnen und Bürgern immer wieder hergestellt wird, dass es Menschen gibt, die sich für sie und in ihr engagieren und dass insbesondere die nachfolgende Generation Demokratie lernt. Politische Bildung als Demokratiebildung gehört daher zu den unverzichtbaren Aufgaben eines Staates. Aber: Wie eignen sich Kinder und Jugendliche Demokratie an? Und wie können pädagogische Fachkräfte dieses unterstützen? Aktuelle Bildungsdebatten weisen darauf hin, dass für das Lernen von Demokratie die Erfahrung von Demokratie entscheidend ist – mit anderen Worten: Kinder lernen Demokratie durch Partizipation. Damit stellt sich die Frage, wie Politische Bildung von Kindern und Jugendlichen durch Partizipation gefördert werden kann.
Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein hat mit der Demokratiekampagne eine abgestimmte Strategie entwickelt, Beteiligungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Feldern zu unterstützen. Während zunächst Maßnahmen zur Förderung von Kinder- und Jugendpartizipation in der Kommune im Vordergrund standen, wurden im zweiten Schritt Modellprojekte zur Förderung von Partizipation in Kindertageseinrichtungen unterstützt und zuletzt in der Heimerziehung konzeptionell beschrieben und erprobt.
Die „Demokratiekampagne“ des Landes Schleswig-Holstein wurde vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung als Strategie einer nachhaltigen Verankerung von Kinder- und Jugendpartizipation Anfang der 1990er Jahre ins Leben gerufen. Sie bestand aus einem abgestimmten Bündel von Maßnahmen, die Kommunen, Jugendhilfeeinrichtungen und Schulen darin unterstützen sollten, Kinder und Jugendliche zu beteiligen. Auch wenn der Bereich sich heute vor allem im Kinder- und Jugendaktionsplan des Landes Schleswig-Holstein findet, kann man nach zwanzig Jahren von einer langen und stetigen Förderung von Kinder- und Jugendbeteiligung mit nachhaltiger Wirkung sprechen.
Die Demokratiekampagne beruht auf der Annahme, dass es einerseits Steuerungsinstrumente geben muss, die Partizipation von Kindern und Jugendlichen normativ gewollt verankern (z. B. in der Gemeindeordnung oder durch finanzielle Förderung von Partizipationsprozessen), es aber andererseits Unterstützung in der Einführung von Partizipation geben sollte, insbesondere durch die Entwicklung von Konzepten oder die Ausbildung von Fachkräften, die vor Ort Unterstützung anbieten können. Die verschiedenen Bausteine der Demokratiekampagne werden dabei in drei Handlungsfeldern, der Kommune, der Kindertageseinrichtungen und der Heimerziehung, umgesetzt.
Die Erfahrungen mit Partizipation in diesen Handlungsfeldern können sich gegenseitig anregen. Schleswig-Holstein kann gerade durch die Breite und Systematik der Demokratiekampagne eine besondere, bundesweit bislang nicht gekannte Qualität in der Förderung von Kinder- und Jugendpartizipation aufweisen.
a) Förderung der Beteiligung junger Menschen in der Kommune
Die Kommune ist der öffentliche Raum, in dem Kinder und Jugendliche Politik am unmittelbarsten erleben und gestalten können, da sie durch viele Planungen und Entscheidungen der Kommune direkt betroffen sind. Gleichzeitig ist die Kommunalpolitik eine direkte politische Bühne. Wenn sich Kinder und Jugendliche hier einmischen, erleben sie Politik nicht (oder nur begrenzt) pädagogisch inszeniert. Das macht die kommunale Partizipation zum „Königsweg“ in Sachen Kinder- und Jugendbeteiligung bzw. Demokratiebildung. Die Förderung kommunaler Beteiligung stand daher nicht von ungefähr am Anfang der Schleswig-Holsteinischen Beteiligungskampagne.
Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in der Kommune kann nur dann gelingen, wenn es hierfür geeignete Formen und Verfahren (1) gibt. Die reine Aufforderung an Kinder und Jugendliche „Beteilige dich!“ und die Einladung zu Sitzungen von Erwachsenen ist nicht partizipationsfördernd, sondern häufig eher abschreckend. Kommunale Beteiligung ist keine Bringschuld von Kindern und Jugendlichen, sondern zunächst die der Erwachsenen. Letztere können und müssen es jungen Menschen ermöglichen, sich einzumischen und mitzuentscheiden. Dafür gilt es, Beteiligungsformen und -verfahren zu entwickeln, die Kindern und Jugendlichen Zugänge zu kommunalen Themen sowie Meinungsbildungs- und Entscheidungsverfahren eröffnen. Dazu gilt es zu klären, welche Themen für sie interessant sind, was sie brauchen, um sich zu diesen Themen eine Meinung bilden zu können und wie die Entscheidungsfindung dann aussehen kann.
Für die Implementierung ist es wichtig, dass potenzielle Beförderer von Kinder- und Jugendbeteiligung vor Ort erfolgreiche Beispiele kennen lernen können. Möglichkeiten dafür sind die Etablierung von Modellprojekten und Entwicklung von Methodenhandbüchern (Stange 1998; Bunsemann / Stange 1997; Bunsemann 2002) sowie die Veröffentlichung von Best-Practice-Beispielen (z.B. Töllner / Ahl / Ehlers 2000).
1996 wurden Beteiligungsrechte für Kinder und Jugendliche in der Kommunalverfassung (2) verankert. § 47 f der Gemeindeordnung Schleswig- Holsteins gesteht Kindern und Jugendlichen ein Recht auf Beteiligung in der Planung von sie betreffenden Vorhaben und Mitentscheidung zu.
Wenn sich Menschen in der Kommune für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen begeistern lassen, müssen sie Gelder für die Umsetzung akquirieren. Im Rahmen der Demokratiekampagne konnte beim Jugendministerium aus den Mitteln der Gemeinschaftsaktion eine Ko-Finanzierung (3) beantragt werden.
Junge Menschen an Planungen und Entscheidungen der Kommune zu beteiligen, ist eine Herausforderung, die spezifischer Kompetenzen bedarf. Das sind insbesondere: Die Reflexion der eigenen Haltung, Moderations- und Präsentationskompetenzen sowie Kompetenzen der Entscheidungsfindung. Um Kommunen in der Praxis von Partizipation zu unterstützen, wurden in mehreren Ausbildungsgängen Moderatorinnen und Moderatoren für Kinderfreundlichkeit und Alltagsdemokratie qualifiziert (4) (erstmals 1997/98). Diese können Institutionen dabei unterstützen, Beteiligungsprojekte und -prozesse zu begleiten.
Der öffentliche Diskurs (5) über verschiedene Interessen ist ein Pfeiler von Demokratie. Dass auch Kinder und Jugendliche ein Recht auf eine Position in diesem öffentlichen Diskurs haben, und Kinder- und Jugendinteressen in der örtlichen Presse deutlich stärker wahrgenommen werden, ist vor allem durch die Demokratiekampagne befördert worden.
Die Partizipation von Kindern und Jugendlichen braucht Menschen (vor allem auch Erwachsene), die sich für Partizipation einsetzen und andere überzeugen. Damit die „Flamme der Begeisterung“ für Partizipation nicht erlischt, ist es für die Akteurinnen und Akteure hilfreich, sich regelmäßig zu treffen und voneinander lernen zu können. Das Jugendministerium hat diese Prozesse unterstützt, indem es regelmäßige Treffen organisiert – in Form von Tagungen, Vernetzungstreffen (6) und Verteilung von Informationsmaterialien.
Kommunale Kinder- und Jugendbeteiligung konnte in Schleswig- Holstein nachhaltig verankert werden. Dennoch gibt es nach wie vor große Entwicklungsbedarfe. Die Beteiligungsrechte nach § 47 f der Gemeindeordnung konnten seit 1996 bislang aber alle Regierungswechsel überstehen und haben durchaus dazu beigetragen, dass es heute zunehmend „normal“ erscheint, wenn sich Kinder und Jugendliche in ihren Gemeinden zu Wort melden.
b) Förderung der Beteiligung von Kindern in Kindertageseinrichtungen „Die Kinderstube der Demokratie!“
Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in der Kommune wird unterstützt durch frühe Erfahrungen von Beteiligung in anderen Handlungsbereichen. Die erste außer-familiale Institution, in der Kinder erfahren, wie Menschen Zusammenleben organisieren, sind Kindertageseinrichtungen. Sie sind damit auch die ersten Institutionen, in denen außerhalb der Familie Demokratiebildung angeregt werden kann, weshalb das Jugendministerium hier Konzepte für Partizipation entwickeln ließ.
Zur Konzeptentwicklung (1) der Partizipation in Kindertageseinrichtungen (Kitas) wurde 2002-2003 zunächst im Modellprojekt „Die Kinderstube der Demokratie“ in sieben Kitas erprobt, ob und wie Partizipation für Kinder dieses Alters ermöglicht werden kann. Im Projekt wurde deutlich, dass die Förderung von Partizipation in der Kita nur gelingt, wenn eine Verbindung zu den spezifischen Aufgaben (hier vor allem Bildung) und pädagogischen Arbeitsweisen von Ktas hergestellt werden kann.
Die alltägliche Beteiligung der Kinder befördert in hohem Maße Bildungsprozesse – sowohl zum spezifischen Thema Demokratie als auch zu allgemeinen Themen (insbesondere Sprachförderung). Damit wurde in Schleswig-Holstein erstmalig in der Bundesrepublik nicht nur ein Bildungskonzept für Partizipation von Kindern in Kitas entwickelt, sondern gleichzeitig ein sehr systematisches Fortbildungsverfahren erarbeitet, welches Teams darin schult, Kinder an Alltagsentscheidungen zu beteiligen. Auch für Kindertageseinrichtungen unterstützte u.a. das Jugendministerium die Erarbeitung von Informationsmaterialien. Neben der Dokumentation des Modellprojekts (Hansen / Knauer / Friedrich 2004) waren dies eine DVD (Müller / Plöger 2008) und die Konzeptveröffentlichung (Hansen / Knauer / Sturzenhecker 2011).
In der Jugendhilfe – und dazu zählen Kindertageseinrichtungen – sind die Beteiligungsrechte (2) der Kinder im SGB VIII rechtlich verankert (§ 8 u. a.). Zusätzlich unterstützt eine Betonung von Partizipationsrechten in landesrechtlichen Regelungen die Implementation von Partizipation. In Schleswig-Holstein finden sich entsprechende Hinweise vor allem in den Bildungsleitlinien für Bildung in Kindertageseinrichtungen (Knauer / Hansen 2008). Partizipation ist hier sowohl als Querschnittsdimension als auch als Thema der Weltaneignung für Kinder benannt.
Nach Abschluss des Modellprojektes forderte das Jugendministerium Kitas ausdrücklich auf, Anträge auf eine Ko-Finanzierung von Partizipationsprojekten (3) zu stellen und ermöglichten so, Partizipationsideen umzusetzen.
Die Qualifizierung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für Partizipation in Kindertageseinrichtungen (4) bedarf spezifischer Inhalte. Sie müssen sowohl inhaltliche Kompetenzen in Bezug auf Partizipation in Kindertageseinrichtungen erwerben, als auch lernen, wie man Teams partizipativ bei der Einführung von Beteiligung begleitet und mit welchen Hindernissen hier zu rechnen ist. Dafür benötigen sie auch Sicherheit in Bezug auf Moderation und Konsensverfahren.
Auch im Handlungsfeld Kindertageseinrichtungen hat das Jugendministerium in Kooperation mit der Gemeinschaftsaktion den Weg in die Öffentlichkeit (5) durch u.a. Tagungen und Finanzierung von Materialien sehr befördert.
Die Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für Partizipation in Kindertageseinrichtungen konnten von dem zuvor schon aufgebauten Netzwerk für Partizipation (6) in der Kommune profitieren. Sie werden zu den Tagungen und Netzwerktreffen eingeladen und können ihrerseits Bedarfe an Vernetzung formulieren.
Das Modellprojekt „Die Kinderstube der Demokratie“ aus Schleswig-Holstein hat bundesweit große Aufmerksamkeit erfahren - Nordrhein- Westfalen hat das Projekt adaptiert[1] und („Kinder gestalten ihre Umwelt aktiv mit“ vgl. Hansen / Knauer / Sturzenhecker 2010)die Elemente des Projektes wurden zu bundesweiten Qualitätsstandards im Rahmen der Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland im NAP (Nationaler Aktionsplan für die Rechte des Kindes) erhoben (vgl. BMFSFJ 2010).
Ebenso ist die Qualifikationen zur Multiplikatorin / zum Multiplikator für Partizipation in der Kindertageseinrichtung bundesweit sehr nachgefragt. Forschungsergebnisse aus Thüringen weisen darauf hin, dass Partizipation Resilienz befördert und dass insbesondere Kinder aus benachteiligten Familien von Partizipationserfahrungen profitieren. Eine frühe Beteiligung von Kindern, so formuliert Lutz, ist damit ein Beitrag zum Durchbrechen des Kreislaufs der Vererbung von Armut durch die Entwicklung sozialer Kompetenzen (Lutz 2012, S. 75f).
Im Projekt der Bertelsmann Stiftung „Jung bewegt – dein Einsatz zählt“, das gesellschaftliches Engagement von Kindern und Jugendlichen im Lebenslauf befördert (vgl. www.jungbewegt.de), spezifizierte das Institut für Partizipation und Bildung das Konzept der Partizipation von Kindern in Kindertageseinrichtungen für den Bereich des Gesellschaftlichen Engagements (vgl. Knauer / Sturzenhecker / Hansen 2011). Dieses zunächst in Schleswig- Holstein erprobte Konzept, das derzeit in Sachsen-Anhalt, Berlin und Rheinland-Pfalz umgesetzt wird, legt einen Schwerpunkt darauf, Kinder nicht nur mitentscheiden, sondern immer auch mithandeln zu lassen. Damit wird der Alltag, in dem es verschiedene Handlungsnotwendigkeiten gibt, immer wieder zum Bildungsanlass. Die pädagogischen Fachkräfte arbeiten weniger „für“ sondern mehr „mit“ den Kindern.
c) Förderung der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in der Heimerziehung / „Demokratie in der Heimerziehung“
Mit dem Projekt „Demokratie in der Heimerziehung“ (2011 – 2012) führte das Ministerium diese Strategie der Demokratiekampagne konsequent weiter. weiter – jetzt in einem Arbeitsfeld, das historisch über die längste Geschichte von Partizipation verfügt. So hat Janusz Korczak schon vor knapp 100 Jahren systematisch Beteiligungsrechte in seinen Heimeinrichtungen eingeführt (Korczak 1967; Korczak 1979). Mit der Reform des Kinder- und Jugendhilfegesetzes 1990 wurde Partizipation in diesem Handlungsfeld weiter gestützt, gelingt aber – wie in Kindertageseinrichtungen – nur dann, wenn die verantwortlichen Fachkräfte in den Institutionen die Beteiligung von Kindern auch wollen und sie ermöglichen können.
Ebenso wie in Kitas müssen auch hier Partizipationskonzepte zur Implementation von Partizipation anschlussfähig sein an die Fachdiskurse und Handlungssysteme des Feldes. Das Jugendministerium und die Gemeinschaftsaktion haben hier ihre bewährte Strategie angewandt: Zunächst geht es darum, in der Region zu zeigen, dass und wie Kindern und Jugendlichen in diesem Handlungsfeld Partizipation eröffnet werden kann. Mit dem vorliegenden Projekt haben auch hier die sechs Schritte der Implementierung von Partizipation begonnen:
Das Jugendministerium und die Gemeinschaftsaktion haben nach bewährter Strategie zunächst in der Region gezeigt, dass und wie Kindern und Jugendlichen in der Heimerziehung Partizipation eröffnet werden kann. Mit der vorliegenden In einer Dokumentation[2] stellt das Land Schleswig-Holstein den Heimeinrichtungen erstes Material (1) zur Verfügung, das zeigt, dass und wie Partizipation auch in der Heimerziehung möglich und sinnvoll ist. In den folgenden Kapiteln wird Partizipation in der Heimerziehung konkret beschrieben.
Partizipation in der Heimerziehung ist bundesweit auf verschiedenen Ebenen rechtlich verankert (2) – sei es im § 36 SGB VIII oder auch im neuen Bundeskinderschutzgesetz. Sie ist jetzt verpflichtend für die Betriebserlaubnis von Einrichtungen, in denen Kinder und Jugendliche für einen Teil des Tages oder den ganzen Tag betreut werden.
Es wäre zu wünschen, dass das Land Schleswig-Holstein die bisherige Praxis der Ko-Finanzierung (3) von Partizipationsvorhaben in allen Handlungsfeldern fortführen wird und auch die Heimerziehung hier explizit fördert.
Um Partizipation auch in der Heimerziehung nachhaltig zu verankern, braucht es Fortbildende (4), die Heimeinrichtungen darin begleiten können, die Beteiligungsrechte der Kinder und Jugendlichen (vor allem auf der Ebene der strukturellen Verankerung) stärker umzusetzen. Dazu sind neben Partizipationskompetenzen auch eine Expertise in den Fachdiskursen der Heimerziehung nötig. Eine solche Fortbildung ist angedacht (s. u.).
Auch in der Heimerziehung hat das Jugendministerium den öffentlichen Diskurs über Partizipation (5) mit u. a. dem Kongress „Auf Augenhöhe – du bestimmst mit!“ unterstützt. Dieser Kongress hat dazu beigetragen, auch in der Öffentlichkeit deutlich zu machen, dass Kinderrechte vor Heimtüren nicht Halt machen, sondern auch und gerade hier notwendig sind (www.jugendhilfekongress-sh.de).
Beteiligung braucht Netzwerkarbeit (6) – auch in der Heimerziehung. Es ist zu hoffen, dass das Land die im Projekt engagierten Akteurinnen und Akteure in die Partizipationsnetzwerke aufnimmt und die Netzwerkarbeit weiter unterstützt. Hier hat es sich als hilfreich erwiesen, einerseits eine Vernetzung aller Handlungsfelder zu befördern und andererseits den Betroffenen innerhalb der Handlungsfelder die Möglichkeit zu geben, ihre spezifischen Fragestellungen zu bearbeiten.
Fazit
Die Demokratiekampagne des Landes Schleswig-Holstein hat nachhaltige Wirkungen gezeigt. Ausgehend von der Kommunalpolitik wurde Partizipation zum Leitprinzip erst in Kindertageseinrichtungen und dann in der Heimerziehung. Das Land verfügt damit über ein hohes Potenzial an Partizipationsexpertise, die es auch künftig zu erhalten gilt.
Dieser Text basiert auf dem Kapitel „Demokratie in der Heimerziehung“ als Bestandteil der Demokratiekampagne des Landes Schleswig-Holstein – eine Einordnung“, der 2012 im Band: „Demokratie in der Heimerziehung“ – Dokumentation eines Praxisprojektes in fünf Schleswig-Holsteinischen Einrichtungen der stationären Erziehungshilfe“ erstveröffentlicht wurde.
[1] „Kinder gestalten ihre Umwelt aktiv mit“ vgl. Hansen / Knauer / Sturzenhecker: 2010.
[2] „Demokratie in der Heimerziehung“ – Dokumentation eines Praxisprojektes in fünf Schleswig-Holsteinischen Einrichtungen der stationären Erziehungshilfe“.
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